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Arbeitsort: Deutschland | 37154 Northeim
Praxisanleiter*in bei der AWO Hamburg-Harburg
Art: Arbeitskraft in Vollzeit
Eintrittsdatum: ab sofort bis spätestens 01.08.2025
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Dieser Beitrag von Monika aus Stuttgart hat uns im November 2024 per E-Mail erreicht. Wir haben uns sehr darüber gefreut und veröffentlichen ihn hier:


Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen,

es war ein ganz normaler Morgen im Altenheim. Frau Schneider saß still in ihrem Sessel und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Ich setzte mich neben sie und fragte: “An was denken Sie gerade?” Mit einem leichten Lächeln erzählte sie von ihrer Kindheit auf dem Land, von weiten Feldern und dem Duft frisch gebackenen Brotes. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, den Menschen hinter der Pflegeroutine zu sehen.

Im Internet wurde diese Wochen viel über die Bedeutung der personenzentrierten Pflege diskutiert. Es geht darum, nicht nur die körperlichen Bedürfnisse zu versorgen, sondern den ganzen Menschen mit seinen Erinnerungen, Gefühlen und Träumen wahrzunehmen. Jeder Bewohner hat eine einzigartige Geschichte, die es verdient, gehört zu werden.

Doch im hektischen Alltag fällt es oft schwer, diesen persönlichen Momenten Raum zu geben. Die Anforderungen sind hoch, die Zeit knapp, und die To-do-Liste scheint endlos. Aber was wäre, wenn wir uns bewusst kleine Zeitfenster schaffen würden, um echte Verbindungen aufzubauen? Wenn wir den Alltag nicht nur als Abfolge von Aufgaben sehen, sondern als Chance, das Leben eines anderen Menschen zu bereichern?

Ich denke an Herrn Müller, der oft unruhig durch die Gänge wanderte. Eines Tages entdeckte ich, dass er früher begeisterter Gärtner war. Wir beschlossen, gemeinsam ein kleines Beet anzulegen. Seine Augen strahlten, und seine Unruhe verwandelte sich in konzentrierte Hingabe. Solche Momente zeigen, wie viel Einfluss wir haben können, wenn wir uns auf das Individuum einlassen.

Natürlich stehen wir vor großen Herausforderungen. Der Personalmangel, der steigende Dokumentationsaufwand und der Druck, allem gerecht zu werden, lasten auf uns. Aber vielleicht liegt genau hier der Schlüssel: Indem wir den Fokus auf den einzelnen Menschen legen, können wir nicht nur die Lebensqualität der Bewohner erhöhen, sondern auch unsere eigene Arbeitszufriedenheit steigern.

Es erfordert Mut und Engagement, eingefahrene Wege zu verlassen und neue Ansätze auszuprobieren. Doch die positiven Rückmeldungen, die strahlenden Gesichter und die dankbaren Worte sind jede Anstrengung wert. Lasst uns gemeinsam die Altenpflege besser machen, indem wir das Herzstück unserer Arbeit wieder in den Mittelpunkt rücken: den Menschen.

Danke euch für euren unermüdlichen Einsatz und dafür, dass ihr jeden Tag aufs Neue zeigt, was es heißt, mit Herz und Seele zu pflegen.